Das Oberuferer Christgeburtspiel ist eines der ältesten noch gepflegten Krippenspiele im deutschen Sprachraum. Es wurde im 15./16. Jahrhundert im Dorf Oberufer auf der Donauinsel Schütt bei Bratislava/ Pressburg aufgeführt. Die Wurzeln des Spiels, das bis ins 19. Jahrhundert nur mündlich überliefert wurde, reichen allerdings bis ins 12./13. Jahrhundert zurück. Der Wiener Germanist und Goetheforscher Prof. Dr. Julius Schröer zeichnete es im 19. Jahrhundert schließlich auf. Nachdem er Rudolf Steiner damit bekannt gemacht hatte, wurde es auf dessen Initiative hin 1910 in Berlin und 1911 in Wien aufgeführt. Seit 1919 wird es weltweit in Waldorfschulen und heilpädagogisch sozialtherapeutischen Einrichtungen gespielt.
Brigitte Schmidt-Schattel hat das Spiel dieses Jahr wieder mit Bewohnern und Mitarbeitern der Dorfgemeinschaft in vielen Stunden liebevoller und geduldiger Probenarbeit einstudiert. Dabei ist die Zusammensetzung der Spielergruppe, genannt "Kumpanei", ein gelungenes Beispiel für gelebte Inklusion in der Dorfgemeinschaft.